www.intelliExperts.de – Die Entwicklung des Projektmanagements hat im Laufe der Zeit einige Phasen durchlaufen. Wir bieten Ihnen in diesem Dreiteiler eine Übersicht über die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung des Projektmanagements und gehen hierbei auf die Einführung mehrerer Methoden ein.

Die ersten Schritte 

Das Projektmanagement, wie wir es heute kennen, entspringt aus Techniken, die Ingenieure und Bauunternehmen in den 1950er Jahren entwickelt und angewandt haben.  

Hier ging es vor allem darum, Zeitpläne und den Ressourcenbedarf für komplexe Projekte zu planen. Es entstanden zwei maßgebliche Methoden: 

Kritischer Pfad-Methode (CPM) 

Diese Technik dient dazu, den zeitlichen Ablauf eines Projekts besser zu planen und zu steuern. Der namensgebende kritische Pfad repräsentiert die Abfolge von Aufgaben, die in Abhängigkeit zueinanderstehen. Beispielsweise kann eine Aufgabe nur dann beginnen, wenn die Ergebnisse einer anderen Aufgabe vorliegen. Verzögerungen auf dem kritischen Pfad sind damit gleichbedeutend mit Verzögerungen für das gesamte Projekt. Mit Hilfe dieser Methode werden zeitliche Engpässe innerhalb eines Projekts identifiziert, was eine effektive Prävention dieser in der Projektplanung ermöglicht. 

Program Evaluation and Review Technique (PERT) 

Diese Methode ist auf die US Navy zurückzuführen und wird insbesondere bei Projekten angewandt, die eine gewisse Unsicherheit in ihren zeitlichen Abläufen mitbringen. Die Berücksichtigung dieser Unsicherheiten setzt PERT von der CPM-Methode ab. Im Grunde werden drei verschiedene Faktoren miteinander verrechnet, um den kritischen Pfad und die gebrauchte Pufferzeit zu ermitteln. Diese sind die Optimistische Zeit (kürzeste Zeit für einen Schritt im Projekt, wenn der Verlauf günstig ist), Pessimistische Zeit (längste Zeit für einen Schritt im Projekt, wenn alles schiefläuft) und Realistische Zeit (wahrscheinlichste Zeit für einen Schritt im Projekt unter Berücksichtigung normaler Bedingungen).

Standardisierung von Methoden

 

Mit den 1960er Jahren kamen immer mehr neue Methode im Projektmanagement auf. Um die Vielfalt an Methoden effizient zu nutzen, mussten Unternehmen damit anfangen ihre Methoden zu standardisieren. Das bedeutet, dass Projekte in klar definierte Phasen eingeteilt wurden. Ein Beispiel hierfür stellt das Wasserfallmodell dar. 

Das Wasserfallmodell ist klar sequenziert in mehrere Phasen: 

Anforderungsanalyse und -definition 

Hier werden die Anforderungen an das Projekt von den Stakeholdern erfasst und definiert. Dabei werden spezielle Spezifikationen erstellt, die den Umfang und die Funktionalitäten des Projekts festlegen. 

Systemdesign 

Hier wird auf der Grundlage der definierten Anforderungen die Architektur des gesamten Systems geplant. Dabei müssen unter anderem Entscheidungen zu Hardware, Software, Netzwerken und anderen Aspekten getroffen werden. 

Implementierung 

Hier setzen die Entwickler die spezifischen Anforderungen um und erstellen den programmtechnischen Teil des Projekts. Hierzu gehört das Implementieren des Systemcodes. 

Integration 

Hier werden alle Komponenten zusammengefügt und integriert, um sicherzustellen, dass sie miteinander kompatibel sind. Dabei wird das gesamte System in einer mehrstufigen Testphase auf Funktionalität und Fehler überprüft. 

Abnahme, Bereitstellung und Wartung 

Hier wird nach erfolgreichem Testen das Projekt den Stakeholdern zur Projektabnahme vorgestellt. Geben die Stakeholder ihren Segen, so folgt eine Wartungsphase, in der verbleibende Fehler behoben und Anpassungen vorgenommen werden können. 

Das kritische Kettenmanagement 

 

Die traditionellen Methoden wurden in den 1990er Jahren durch die Einführung des kritischen Kettenmanagements weiterentwickelt und verbessert. Diese Verbesserung war notwendig, um auftretende Engpässe und Unsicherheiten im Projektmanagement zu minimieren. 

Das kritische Kettenmanagement zielt darauf ab die Planung und Durchführung von Projekten zu verbessern. Im Fokus stehen hierbei die Verwaltung von Unsicherheiten und Ressourcenknappheit. Es sticht in dieser Zeit heraus, dass es einen hohen Wert auf die effiziente Nutzung von Ressourcen legt und dabei Flexibilität innerhalb des Projektteams fördert.  

Es besteht aus vier simplen Schritten: 

Kritische Kette identifizieren 

Ähnlich zur CPM wird ein Weg bestimmt, der für das Projekt am langlebigsten ist. Hier werden jedoch zusätzlich die Pufferzeiten eingefügt, um Engpässen an allen Stellen mit einzubeziehen.  

Ressourcenmanagement 

Ressourcen werden im kritischen Kettenmanagement effektiv verteilt und genutzt. Hierzu muss der Projektleiter sicherstellen, dass diese Ressourcen optimal eingesetzt werden, um den Fluss des Projekts in seiner Effizienz zu maximieren. 

Puffermanagement 

Statt wie bei PERT in jedem Schritt einen eigenen Zeitpuffer einzuplanen, werden diese im kritischen Kettenmanagement an strategisch günstigen Stellen platziert. Hinzu kommt ein sogenannter Projektpuffer, der am Ende des Projekts platziert wird, um ausstehende Mängel sowie den gesamten Pufferverbrauch zu berücksichtigen. 

Projektverfolgung 

Das Projekt wird anhand der kritischen Kette und des Projektpuffers bewertet und verfolgt. Hierbei liegt der Fokus auf der Überwachung von Engpässen, der Ressourcenverteilung, und dem Sicherstellen, das genug Projektpuffer vorhanden ist.

Ausblick

Im zweiten Teil dieser Blogreihe zur Entwicklung des Projektmanagements, erwarten Sie Einblicke in agile Projektmethoden, neue Technologien und die Rolle der Nachhaltigkeit im Projektmanagement.  

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