Das Training für ein Hobby ist oft mit Spaß verbunden. Dahingegen wird die Weiterbildung am Arbeitsplatz in vielen Fällen als harte Arbeit empfunden. Das digitale Lernen am Arbeitsplatz verändert sich durch neue technische Möglichkeiten. Wie ist das Projektmanagement davon betroffen?
Digitales Lernen ist kein Selbstläufer. Laut einer bitkom-Studie aus dem letzten Jahr finden zwar 90 Prozent der befragten deutschen Unternehmen die digitale Bildung und lebenslanges Lernen wichtig. Doch pro Beschäftigten stehen lediglich 2,3 Weiterbildungstage pro Jahr zur Verfügung. Welche Vorteile können also digitale Lernangebote bieten, um die Weiterbildung umfassender und regelmäßiger sicherzustellen?
Flexibel von überall Lernen
Digitale Lernformate kommen zum Einsatz, weil sie über eine große Reichweite verfügen. Projektteams arbeiten über Ländergrenzen hinweg. Traditionelle Lernmethoden, die an feste Termine, Orte und Strukturen gebunden sind, können hier nicht konkurrieren. Digitale Kursangebote sind sofort verfügbar und können bequem am Arbeitsplatz oder an einem beliebigen anderen Ort wahrgenommen werden. Arbeitsalltag oder Privatleben müssen sich keinen fixen Zeiten anpassen, sondern lassen sich flexibel planen.
Die Lernenden können festlegen, in welcher Umgebung sie welche Inhalte lernen möchten. Was ist besser für eine lange Zugfahrt zum Kunden geeignet? Was direkt am Arbeitsplatz oder lieber draußen im Freien?
Selbstbestimmtes Lernen mit digitalen Möglichkeiten
Die Mitarbeiter entscheiden selbst, wann und wo sie sich weiterbilden möchten. Auch was sie lernen wollen und auf welche Weise, steht ihnen offen. Technologiegestützte Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten, um lernförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Inhalte können mittels der Künstlichen Intelligenz (KI) passgenau und individualisiert vermittelt werden. Dadurch kann jeder Einzelne vorab individuelle Lernziele für sich formulieren und festlegen. Auch der aktuelle Wissenstand und bisherige Erfahrungen fließen in digitale Lernangebote mit ein.
Digitales Lernen soll das Projektmanagement flankieren
Die digitale Weiterbildung orientiert sich aber nicht an Kursen. Es passiert jeden Tag und während jedes Projekts. Für das Projektmanagement bedeutet dies: Learning-near-the-job – und damit am Bedarf der Mitarbeiter ausgerichtet.
Denn die digitalen Lernmethoden lassen sich direkt innerhalb eines Projekts integrieren. Jedes Lernangebot kann sich mit den oben beschrieben technischen Möglichkeiten am Projektvorhaben orientieren und dieses mit den passenden Weiterbildungsangeboten flankieren. So werden sie zum Bestandteil täglicher Arbeitsszenarien.
Projektbezogenes Lernen ermöglichen
Dagegen ist die Vermittlung von Wissen und Kompetenz auf Vorrat, wie das klassische Weiterbildungskonzepte vorsehen, nicht mehr zeitgemäß. Die Projektmitarbeiter sollen vielmehr die Chance haben, kontextbezogen Lerninhalte dann abzurufen, wenn sie ihnen bei auftretenden Problemen im Projekt weiterhelfen können. Erworbenes Wissen wird unmittelbar anwendbar – und damit besser verinnerlicht.
Die Lerninhalte beziehen sich nicht nur auf aktuelle Projekte. Vielmehr fließen durch den Einsatz von KI auch Erfahrungen, Problemlösungen und Anwendungsbeispiele aus vorangegangenen Projekten ein. Das gelingt jedoch nur bei guter Dokumentation abgeschlossener Projekte, sodass die Mitarbeiter daraus Lösungen und Vorgehensweisen ableiten können.
Erworbenes Wissen direkt anwenden
Bei dieser digitalen, individuellen Art des Lernens steht nicht das reine Sammeln von Wissen im Vordergrund, das dann irgendwann (vielleicht) Anwendung findet, aber dann nicht mehr zum aktuellen Projektkontext passt. Vielmehr sollen das Wissen, dessen Anwendung und die daraus abgeleiteten Erfahrungen unmittelbar ins Projekt einfließen. Der Transfer zwischen diesen Ebenen (Wissen, Anwendung, Erfahrung) lässt die Weiterbildung am Arbeitsplatz womöglich nicht mehr als harte Arbeit erscheinen, sondern vielmehr als ein Hobby, das Spaß macht.
Die digitale Weiterbildung am Arbeitsplatz erfolgt passgenau für das jeweilige Projekt – und nicht losgelöst davon. Das Erlernte kann direkt in den Kontext gesetzt und angewendet werden. Ort und Zeit spielen dabei keine Rolle, denn die Mitarbeiter eignen sich ihr Wissen dann an, wenn es das aktuelle Projekt von ihnen verlangt.
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